Child Presence Detection warnt vor möglichen Hitzeschlägen in geparkten Autos

„Kind stirbt in Auto an Überhitzung“ – bestimmt ist euch in den Sommermonaten schon mal solch eine tragische Schlagzeile begegnet. Für uns steht fest: Die Sicherheit von Fahrzeuginsassen, und insbesondere die der jüngsten Passagiere, muss für alle Akteure in der Kfz- und Automotive-Branche an oberster Stelle stellen. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und sind ständig auf der Suche nach Wegen, um Fahrer und Mitfahrende bestmöglich vor Schäden zu schützen. Mit der Child Presence Detection möchten wir euch jetzt eine Neuigkeit aus unserem OE-Bereich vorstellen: unsere neue, NCAP (European New Car Assessment Program)-relevante Sicherheitsfunktion. Deren Aufgabe ist es, Hitzschläge und Todesfälle von unbeaufsichtigten Kindern in geparkten Autos zu vermeiden. Das Kind-Früherkennungssystem nutzt unser für den OE-Bereich entwickeltes Smart Car Access-System, das für die Kommunikation die Ultrabreitband-Technologie (UWB) verwendet.

Wie funktioniert Child Presence Detection?

Autos bestehen aus Metall und synthetischen oder ledernen Materialien, die Wärme anziehen und im Inneren speichern. Infolgedessen kann die Temperatur im Innenraum schnell ansteigen und eine unsichere Umgebung für alle Insassen schaffen, insbesondere für Kinder. Säuglinge können ihre Körpertemperatur nicht auf die gleiche Weise regulieren wie Erwachsene und sind daher anfälliger für die Auswirkungen von Hitze. Jedes Jahr kommen Kindern durch einen Hitzeschlag im Fahrzeug ums Leben. Eine Situation, die nicht hinnehmbar ist. Deshalb haben wir Tests mit Hunderten von Kindern gemacht und so die KI mit vielen verschiedenen Szenarien trainiert, so dass die Child Presence Detection im Innenraum höchst zuverlässig ist.

 

Beim Kind-Früherkennungssystem identifizieren UWB-Anker im Innenraum anhand von Vitalzeichen wie Atemfrequenz sowie Bewegungsmustern der Insassen, ob Kinder oder Säuglinge allein im Fahrzeug zurückgelassen worden sind. Ist dies der Fall, erhalten Erziehungsberechtige bereits nach wenigen Sekunden einen Alarm auf ihrem mobilen Endgerät.

 

Zur Implementierung der Funktion Child Presence Detection können die bereits im Fahrzeug vorhandenen UWB-Anker des Smart Car Access-Systems verwendet werden. Praktisch: Zusätzliche Hardware ist nicht erforderlich, die Funktion lässt sich in der neuesten Produktgeneration per Software-Update aufspielen. Das freut nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt: Material-, Logistik- und Integrationsaufwand können erheblich reduziert sowie CO2-Emissionen gesenkt werden.

Child Presence Detection nutzt für die Kommunikation UWB-Anker im Fahrzeuginnenraum.

Child Presence Detection nutzt für die Kommunikation UWB-Anker im Fahrzeuginnenraum.

Child Presence Detection verbessert NCAP-Bewertung

Für diejenigen unter euch, die noch mal schnell zum Thema Euro NCAP abgeholt werden möchten, kommt hier ein kleiner Exkurs: Das European New Car Assessment Program ist ein verbraucherschutzorientiertes Programm zur Bewertung der Sicherheit von Personenkraftwagen. Aufgelegt wird es von einem Zusammenschluss von europäischen Verkehrsministerien, Automobilclubs, Versicherungsverbänden und Forschungsinstituten. Zu den Bewertungskategorien zählt neben „Erwachseneninsassenschutz“, „ungeschützte Verkehrsteilnehmer“ und „Assistenzsysteme“ auch „Kindersicherheit“. Um in der NCAP-Bewertung die höchstmögliche Bewertung zu erhalten, müssen alle Neufahrzeuge in Europa und den USA ab 2025 unter anderem serienmäßig über ein System zum Schutz von Kindern verfügen. FORVIA HELLA wird mit Child Presence Detection diese Funktion nun zum weltweit ersten Mal auf UWB-Basis auf den Markt bringen.

Smart Car Access-System: Sesam, öffne dich!

Das Smart Car Access-System kann aber noch mehr: So lässt sich das Auto dank Ultrabreitband vollkommen freihändig öffnen, schließen und der Motor starten – und das alles, ohne das Smartphone in die Hand nehmen zu müssen. Die integrierte UWB-Technologie sichert das Fahrzeug durch die hochpräzise Laufzeitmessung zudem gegen Relais-Attacken ab, also das Öffnen eines Fahrzeugs durch Funkverlängerung.

 

Zudem entwickeln wir das Smart Car Access-System kontinuierlich weiter. Geplant sind zum Beispiel neue Lösungen zum Schutz vor unbefugtem Eindringen in das Fahrzeug sowie neue Komfortfunktionen, etwa zum freihändigen Öffnen des Kofferraums. Zudem setzen wir uns zusammen mit dem Car Connectivity Consortium (CCC), einer führenden Gruppe von Automobil- und Unterhaltungselektronikherstellern, für die Verbesserung des Fahrzeugzugangs mit einem standardisierten digitalen Schlüsselsystem ein. Diese Allianz ist der Schlüssel, um die Integration von intelligenten Fahrzeugen und mobilen Technologien voranzutreiben, mit Schwerpunkt auf Standardisierung, Zertifizierung und sicherer Konnektivität.