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Der Klimaservice bleibt wichtig!

07/10/2018

Preisexplosion bei R134a – was bedeutet das für euch als Werkstatt?
Verfügbarkeit von R134a wird verringert

Klimaschutz ist wichtig – und die entsprechenden Maßnahmen dafür wirken sich nicht erst seit heute auch im Automobilbereich aus. Das betrifft auch euch als Werkstatt!
Das jüngste Beispiel: Der starke Preisanstieg bei Kältemitteln für Klimaanlagen. Was genau steckt dahinter?
Wie ihr wisst, wird für die Klimaanlagen in zahlreichen Fahrzeugen noch das Kältemittel R134a eingesetzt. Dieses besitzt jedoch einen hohen sogenannten GWP-Wert (GWP=Global Warming Potential) und gilt deshalb als klimaschädlich. Hier greift die aktuelle EU-Verordnung 517/2014 ein: Danach sollen die sogenannten F-Gase, zu den auch R134a zählt, schrittweise in der Menge reduziert werden, und zwar bis 2030 auf 21 % der Ursprungsmenge von 2015.

Preise für Kältemittel steigen
Das Angebot an R134a wird also dementsprechend sinken. Gleichzeitig wird sich die Nachfrage aber auf absehbare Zeit nicht in gleichem Maße verringern.
Die logische Folge aus dem sich verändernden Verhältnis von Angebot und Nachfrage sind steigende Kosten für das R134a, das sich so im Preis immer mehr dem neuen, umweltfreundlicheren (und bisher sehr teurem) Kältemittel R1234yf angleicht.

Wie wirkt sich das alles auf eure Werkstattarbeit aus?
Nun, zunächst einmal sind hier die Kosten für den Klimaservice zu nennen. Diese werden insgesamt steigen, denn die höheren Preise für die Kältemittel werdet ihr größtenteils an die Kunden weitergegeben müssen. Waren bisher für den Service Pauschalpreise inklusive Kältemittel üblich, so lässt sich dies zukünftig nicht mehr ohne weiteres realisieren – es sei denn, ihr haltet einen entsprechend großen Vorrat an Kältemittel vor.
Die Alternative: Der Service und der Preis für das Kältemittel werden zukünftig separat berechnet. So oder so: Der Klimaservice wird auf jeden Fall für den Kunden deutlich teurer. Die Gefahr dabei: Autofahrer könnten deshalb mit dem Gedanken spielen, diesen zukünftig ausfallen zu lassen.

Kunden vom Klimaservice überzeugen
Hier seid ihr als Werkstatt gefordert: Weist eure Kunden darauf hin, wie wichtig die regelmäßige Prüfung und Wartung der Klimaanlage ist. Denn auch wenn der Klimaservice teurer wird: Ein Verzicht darauf kann schnell zu Defekten, beispielsweise am Klimakompressor führen – und die dann nötigen Reparaturen sind definitiv deutlich teurer als der Service.
Das "Problem" mit den steigenden Kältemittelpreisen solltet ihr den Kunden verständlich und transparent erläutern, damit diese den Grund für den teureren Klimaservice nachvollziehen können.

Gefahr von "Billig"-Kältemitteln
Der ein oder andere Autofahrer könnte, um Kosten zu sparen, auf eigene Faust auf kostengünstige "Alternativ-Kältemittel" ausweichen. Dies stellt dann nicht nur eine Gefahr für die jeweilige Klimaanlage dar, sondern auch für eure Klimageräte und weitere Fahrzeuge, die ihr damit befüllt. Schlimmstenfalls drohen Defekte und das Erlöschen der Betriebserlaubnis. Deshalb solltet ihr mit speziellen Analysegeräten immer zunächst eine Kältemittelanalyse machen, um rauszufinden ob das im Klimasystem befindliche Kältemittel auch tatsächlich das vorgesehene bzw. freigegebene für das jeweilige Fahrzeug ist.

Und was bringt die Zukunft?
Auch andere Bereiche mit Klimaanlagen – z.B. die Industrie, der Lebensmittelhandel oder auch Krankenhäuser sind von der EU-Verordnung betroffen. Hier wird mittlerweile verstärkt auf das klimaneutrale Kältemittel CO2 gesetzt. Dies könnte in Zukunft auch von den Fahrzeugherstellern bei mehr Modellen eingesetzt werden (die Kältemittelbezeichnung ist R744).
Wie oben bereits beschrieben, solltet ihr als Werkstatt unabhängig vom verwendeten Kältemittel die Kunden immer auf die Wichtigkeit des Klimaservices hinweisen. Denn nur so lassen sich eventuelle teure Folgereparaturen wirksam vermeiden.
– Juni 2018