Der Auto-Innenraum der Zukunft
Megatrends wie das autonome Fahren, Konnektivität oder auch Elektromobilität elektrisieren die Automobilindustrie - im wahrsten Sinne des Wortes. Fest steht: Die Art und Weise, wie wir Autofahren werden, wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten drastisch verändern. Vor allem im Innenraum werden die Veränderungen spürbar zunehmen.
Vor allem das automatisiert oder gar autonom fahrende Auto wird gerade in Verbindung mit Connectivity-Lösungen für ein neues Fahrerlebnis sorgen. Die Vision der Autohersteller und Autozulieferer sieht in etwa so aus: Der Fahrer diktiert dem Sprachassistenten im Auto ein Ziel und lehnt sich danach entspannt zurück. Das Lenkrad fährt in die Mittelkonsole und macht Platz für den ausziehbaren Tisch, auf dem der Fahrer seinen Laptop ausklappen kann. Während das Auto autonom fährt, kann sich der Fahrer anderen Dingen widmen.
Neue Sitzkonzepte
Durch drehbare Sitze – auch eine Zukunftsvision - kann das Sitzkonzept im Innenraum verändert werden. Die alte Aufteilung, zwei Sitze vorne, eine Sitzbank hinten, ist dann passé. Der Innenraum der Zukunft wird dann wahlweise zu einem Konferenzraum oder einer Art Wohnzimmer, in dem die Fahrzeuginsassen zueinander gewandt sitzen können.
Sicher, bis jetzt ist das alles Zukunftsmusik. Doch schon jetzt dürfen Testfahrzeuge das Lenkrad übernehmen. Allerdings muss immer ein Fahrer mit an Bord sein, der im Notfall eingreifen kann: Kommt es zu einer kritischen Situation, fordert das System den Fahrer auf, das Steuer zu übernehmen.
Oberflächen werden interaktiv
Doch es geht auch einfacher – und nicht weniger spannend. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die Türinnenseite oder das Armaturenbrett plötzlich zu smarten Bedienoberflächen werden? Einstmals schnöde Oberflächen können etwa durch Gestensteuerung zum Leben erweckt werden und fungieren dann als interaktive Bedienelemente. So ist es möglich, dass Oberflächen sowohl eine reine dekorative Funktion erfüllen als auch bei Bedarf weitere Funktionalitäten anbieten.
Auch dem Faktor Licht wird im Innenraum der Zukunft eine noch größere Bedeutung zukommen. Neue Interieur-Konzepte integrieren Licht gezielt, um den Komfort und die Sicherheit zu verbessern, die Leistungsfähigkeit des Fahrers zu erhöhen – und um neue Funktionalitäten zu realisieren.
Auch Lichtfunktionen werden wichtiger
HELLA und der französische Technologiezulieferer Faurecia haben so gemeinsam ein Concept Car entwickelt, das den Fahrzeuginnenraum von Morgen greifbar machen soll. Bevor der Fahrer in das Fahrzeug einsteigt, werden sein Profil und seine Präferenzen in der Cloud erfasst, gespeichert und dem Cockpit mitgeteilt. Das ermöglicht eine persönliche Begrüßung mit Lichtanimationen in der Instrumententafel, der Türverkleidung, im Dach und in den Sitzen. Während der Fahrt dienen weitere Lichtfeatures der Kommunikation. So lassen sich beispielsweise mithilfe von Lichtsignalen eingehende Anrufe anzeigen, ohne andere Mitfahrer zu stören.
Und auch das autonome Fahren ist ein Thema. HELLA und Faurecia arbeiten gemeinsam daran, dass die Aufgabenverteilung zwischen Fahrer und Fahrzeug während der Übergabephasen am Ende einer autonomen Fahrsituation sicher durchgeführt wird. Die Sitze bringen dann etwa den Fahrer wieder in die passende Fahrposition und ein dynamisches Lichtszenario setzt ein, um die Konzentration und Aufmerksamkeit zu steigern.
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