Lippstadt, 24. Mai 2022. Die Megatrends Elektromobilität und automatisiertes Fahren werden den Fahrzeuginnenraum der Zukunft massiv verändern. „Wenn der Fahrer sich nicht mehr auf die Straße konzentrieren muss, lässt sich das Innere des Autos vielfältig nutzen. Die ambiente Innenbeleuchtung unterstützt verschiedene Fahrsituationen und kann den Innenraum situationsabhängig mit weißem Licht in ein Büro verwandeln oder mit gedämpften Farben eine Lounge-Atmosphäre kreieren“, sagt Yves Andres, innerhalb der HELLA Geschäftsführung für die Business Group Licht verantwortlich. „Schon heute können Hersteller mit Lichtanimationen ein einzigartiges Markenerlebnis im Innenraum schaffen.“
Das neue HELLA Slim Light System kann den Innenraum indirekt in Szene setzen und auch eine flächige Beleuchtung, wie zum Beispiel in der Tür, ermöglichen. Das auffälligste Merkmal dieses Systems ist seine schlanke Bauweise und sein geringes Gewicht. Es lässt sich zwischen mehreren Schichten einbetten, wodurch eine Dicke von acht Millimeter nicht überschritten wird. Zum Vergleich: Aktuelle Systeme kommen auf rund 20 Millimeter. Das Slim Light System kann damit bisher ungenutzten Raum im Dashboard, im Dachhimmel oder in der Tür beleuchten und das Auto so in eine luxuriöse Umgebung verwandeln. Je nach Kundenwunsch lässt sich das System mit verschiedenen Oberflächenmaterialien und Designs kombinieren. Auch lassen sich bis zu vier LED-Module in das System einkoppeln. Dies ermöglicht neben einer vollständigen Palette von Einzelfarben ebenso dynamische Lichtszenarien innerhalb der Oberfläche.
Für eine homogene Lichtverteilung des Slim Light Systems sorgt ein Lichtleiter, für die Tag- und Nachtsichtbarkeit das HELLA High Power Module. Dieses ist besonders leistungsfähig und energieeffizient: Es liefert ca. 8-mal mehr Lichtleistung im Vergleich zu Standard-RGB-LED-Modulen, mit einem 3,5-mal größeren Verhältnis von Lumen zu Watt. Dadurch lassen sich ambiente Beleuchtungsszenarien zugleich bei Tageslicht wahrnehmen.
„Wie bei vielen unserer Produkte sind wir dabei, das System um Sensorfunktionen zu erweitern und die Flexibilität weiter zu erhöhen“, sagt Yves Andres. „Licht kann vor allem auch Sicherheits- und Komfortaufgaben aktiv unterstützen, da es intuitiv verständlich ist.“ Um solche Szenarien Realität werden zu lassen, bietet der flache Aufbau des Slim Light Systems hierfür eine optimale Grundlage. So lässt sich der gewonnene Bauraum für die Integration weiterer Sensorfunktionen nutzen. Auch im Zusammenspiel mit den Overhead Konsolen sind vielfältige Anwendungsmöglichkeiten denkbar. Beispielsweise ließe sich durch Integration entsprechender Sensoren eine Vitalitätsüberwachung des Fahrers realisieren.
Darüber hinaus lässt sich das HELLA Slim Light System mit Smart Lights kombinieren. Sie können in die Instrumententafel, die Zierleisten oder die Türen integriert werden und die Kommunikation zwischen Insassen und Fahrzeug unterstützen. So kann beispielsweise eine Lichtleiste dynamisch in Türkis aufleuchten, wenn ein Telefonat eingeht. Alternativ blinkt eine Lichtleiste unterhalb der Windschutzscheibe oder in der Türleiste in Rot auf, wenn man zu dicht auffährt oder sich ein Objekt im toten Winkel befindet.
„Das Zusammenspiel von Lichtlösungen und Sensorik bringt mehr Intelligenz ins Fahrzeug und sorgt damit im Umkehrschluss für mehr Komfort, Wohlbefinden und Sicherheit“, betont Andres. „Künftig werden solche Anwendungsfälle immer häufiger auf der Straße zu sehen sein“. Ein erstes solches Konzept hat HELLA nun für zwei Fahrzeugmodelle im nordamerikanischen Markt in Serie gebracht. Auf Basis von drei weiteren großvolumigen Kundenaufträgen verschiedener deutscher Premiumhersteller werden innerhalb der nächsten ein bis drei Jahre darüber hinaus zusätzliche Serienanläufe folgen.