Wie gut sind Kfz-Werkstätten für die Herausforderungen der Zukunft aufgestellt? Eine Frage, die in den letzten Jahren in der Branche häufig diskutiert wird – und bei der vor allem zwei Themen eine Rolle spielen: Elektromobilität und Digitalisierung. Klar ist: Kfz-Betriebe kommen an beiden Themenkomplexen kaum vorbei. Klar ist aber auch: Die Digitalisierung in Kfz-Betrieben ist schon längst keine Frage der Zukunft mehr. Kfz-Werkstätten mischen bereits heute kräftig mit und werden immer digitaler.
Gut zu erkennen ist das an den regelmäßigen Umfragen der Brancheninitiative „Qualität ist Mehrwert“ (QiM). Ein Beispiel: 2018 gaben 68 Prozent der befragten Werkstätten zu, nur mittelmäßig für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. 2021 gaben 69 Prozent an, dass ihre Werkstatt in Sachen Digitalisierung „ganz gut dabei“ oder gar „perfekt aufgestellt“ sei.
Dass das einstige Schreckgespenst Digitalisierung schon längst Einzug in den Werkstattalltag gefunden hat, sieht man bereits heute im Bereich der Ersatzteilbeschaffung. Eine große QiM-Studie zum Thema Digitalisierung in Kfz-Betrieben zeigt etwa, dass 98 Prozent der Betriebe online Ersatzteile bestellt. Und mehr als zwei Drittel (67 Prozent) bestellen „hauptsächlich online“.
Die Ersatzteilbeschaffung gehört somit zu den am weitesten verbreiteten digitalen Prozessen in Kfz-Werkstätten. Und das muss, nebenbei bemerkt, nicht zu Qualitätseinbußen führen: 93 Prozent der freien Werkstätten setzen weiterhin auf Marken-Ersatzteile. Auch im Bereich der Diagnose sind Kfz-Betriebe gut dabei: 85 Prozent sagen, dass sie in Bezug auf Diagnose-Systeme gut oder sogar sehr gut aufgestellt sind.
Schon längst haben Inhaberinnen und Inhaber die Vorteile digitalisierter Prozesse erkannt. Egal ob digitales Marketing, Online-Kundenkontakt und -Terminvereinbarung oder Diagnose: Die Digitalisierung kann Prozesse vereinfachen, die Kundenbindung erhöhen und das Neugeschäft ankurbeln. Allerdings gilt es, dabei auch ein paar Herausforderungen zu meistern.
59 Prozent der Betriebe, die QiM befragte, gaben den hohen Zeitaufwand als Herausforderung an. 58 Prozent nannten die notwendigen Investitionen und über 40 Prozent das fehlende Fachwissen als Hemmnis. Kein Wunder also, dass die digitale Transformation überwiegend klare Chefsache ist: In freien Werkstätten treiben in 78 Prozent der Fälle hauptsächlich Inhaberinnen oder Inhaber das Thema an.
Das liegt vermutlich auch an den mit der digitalen Transformation verbundenen Investitionen, die fällig werden. Hier geben die Vertragswerkstätten erwartungsgemäß mehr Gas als die freien Werkstätte. Doch auch Letztere haben entsprechende Investitionen fest eingeplant: 78 Prozent der Befragten gaben an, in den kommenden zwei Jahren zu investieren. Bei den Vertragswerkstätten sind es 92 Prozent.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Werkstattausstattung (66 Prozent). Auch in die Weiterbildung der Mitarbeitenden (48 Prozent), die Kundenkommunikation (41 Prozent) und die Buchhaltung (24 Prozent) wird investiert.
Die meisten Kfz-Betriebe haben die Herausforderung der Digitalisierung also angenommen. Und das kann auch nicht überraschen. Die Frage nach der Zukunft des Betriebes ist schließlich eine Frage, die sich Werkstattinhaberinnen und -inhaber seit jeher bereits mit Gründung ihres Unternehmens gestellt haben.
Mehr als 800 Werkstätten haben bei der Digitalisierungs-Umfrage 2021 für Werkstätten teilgenommen – Vertragswerkstätten, freie Werkstätten, Kfz-Werkstätten und Nfz-Werkstätten. "Qualität ist Mehrwert" hat sich tief in die Ergebnisse gestürzt und die Antworten analysiert. In diesem Whitepaper finden Sie die komplette Umfrage und weitere Informationen.